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Stolpersteinverlegung (Gerhart-Hauptmann-Straße 24, für Charlotte Eppel)

6. Juni | 16:20 16:30

Verlegung von sechs Stolpersteinen für Opfer des Nationalsozialismus aus Unna durch den Künstler Gunter Demnig

Unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern der Hellweg-Realschule Unna-Massen und des Ernst-Barlach-Gymnasiums Unna

Ablauf

Wir freuen uns sehr, dass Gunter Demnig am Dienstag, den 6. Juni 2023 ab 14 Uhr sechs weitere Stolpersteine in Unna verlegen wird, darunter den ersten Stein in Massen. An zwei Orten (an der Kleistraße 65 in Massen und an der Massener Straße 27 in der Nähe des Lindenplatzes) werden Schülerinnen und Schüler von zwei Unnaer Schulen neben offiziellen Grußworten und einem biografischen Abriss ein jeweils ca. 45-minütiges Programm gestalten.

Veranstaltung der vhs im Vorfeld: Am Donnerstag, den 1. Juni 2023, wird Ulrich Reitinger aus Holzwickede unter dem Titel „Die Dimension des Verbrechens“ in das Thema einführen und über seine Teilrecherchen zu den Schicksalen von „ausgesonderten“ Menschen mit Behinderungen in der NS-Zeit berichten. Der sehr empfehlenswerte Vortrag beginnt um 18 Uhr im Nicolaihaus in Unna. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung bei der vhs ist nicht erforderlich, aber erwünscht. Weitere Informationen finden Sie hier.

Charlotte Eppel geb. Cramer, Gerhart-Hauptmann-Straße 24, geboren am 4. Januar 1910 in Unna
Als Charlotte als zehntes von elf Kindern geboren wird, ist ihr Vater bereits Invalide. Im Alter von 24 Jahren zieht sie ins badische Friedrichsdorf, wo sie den Schreiner Gotthold Eppel heiratet. Im August 1934 besucht sie ihre Mutter im Ruhrgebiet, in Dortmund wird sie wegen angeblichen Irrsinns von Polizeibeamten aufgegriffen, in ein Krankenhaus eingeliefert und schließlich mit der Diagnose Schizophrenie in die Provinzialheilanstalt Aplerbeck eingewiesen. Als der Ehemann die Diagnose erfährt, beantragt er umgehend die Annullierung ihrer Ehe, was 1936 vom Gericht bestätigt wird. In Aplerbeck bleibt Charlotte Eppel fast sieben Jahre, bis sie nach Herborn verbracht wird, eine der sieben Zwischenanstalten im Umkreis der Tötungsanstalt Hadamar. Nachdem am Vorabend von dort die telefonische Anforderung erfolgt ist, wird sie am 23. Juli 1941 zusammen mit 62 weiteren Personen in einem der grauen Busse der „Aktion T4“ dorthin gebracht. Noch am selben Tag wird sie mit Gas ermordet. Charlotte Eppel wird 31 Jahre alt.

Gerhart-Hauptmann-Str. 24
Unna, 59425
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